RoRo Verschiffung in die USA: So geht’s

Mai 1, 2025
Lesezeit: 4 minutes

Informieren Sie sich über die Verschiffung von Fahrzeugen per RoRo in die USA


Grundlagen der RoRo-Verschiffung: Was du wissen musst

Was bedeutet RoRo genau und wie funktioniert diese Verschiffungsart?
RoRo steht für „Roll-on/Roll-off“ – ein Begriff, der sich auf das direkte Ein- und Ausrollen von Fahrzeugen auf ein spezialisiertes Frachtschiff bezieht. Statt Container oder aufwendige Kraneinheiten zu verwenden, werden Fahrzeuge eigenständig oder mithilfe von Zugmaschinen über Rampen an Bord und wieder heruntergefahren. Diese Methode ist besonders effizient, weil sie Lade- und Entladezeiten erheblich verkürzt und die Handhabung vereinfacht.

Welche Fahrzeuge eignen sich für die RoRo-Verschiffung in die USA?
Grundsätzlich alle Fahrzeuge, die rollfähig sind – also Autos, Lkw, Wohnmobile, landwirtschaftliche Maschinen oder Baufahrzeuge. Auch nicht zugelassene Fahrzeuge oder Prototypen können über RoRo verschifft werden, sofern sie rollbar und transportfähig sind. Wichtig ist, dass das Fahrzeug betriebsbereit ist und sicher auf die Schiffsdecks bewegt werden kann.

Warum RoRo bei Exporten in die USA besonders beliebt ist
Die USA sind ein bedeutender Zielmarkt für Fahrzeugexporte. Die RoRo-Verschiffung bietet hier den Vorteil, dass keine aufwendige Verpackung oder Demontage notwendig ist. Das spart Zeit und Kosten – vor allem bei sperrigen Fahrzeugen. Zudem verfügen viele US-Häfen über spezialisierte RoRo-Terminals, was den gesamten Importprozess deutlich vereinfacht.


Vorbereitung für den Export: Diese Schritte sind entscheidend

Welche Dokumente du benötigst – von der Bill of Lading bis zur Fahrzeugrechnung
Für die RoRo Verschiffung nach USA sind verschiedene Unterlagen unerlässlich. Dazu zählen:

  • Bill of Lading (Transportdokument des Reeders)
  • Fahrzeugrechnung oder Eigentumsnachweis
  • KFZ Unterlagen
  • Ausfuhranmeldung beim deutschen Zoll
  • Exportbescheinigung
  • Je nach Status: Zolltarifnummer und ggf. Nachweis über die Emissionswerte
    Ein lückenhaftes Dokumentenpaket kann zu erheblichen Verzögerungen führen – deshalb gilt: lieber doppelt prüfen als einmal zu wenig.

Technische Anforderungen und Fahrzeugzustand: Was vor dem Transport beachtet werden muss
Das Fahrzeug muss fahrbereit sein – funktionierende Bremsen, keine Lecks, lenkfähig. Lose Gegenstände im Innenraum müssen entfernt werden. Der Tank darf meist nur zu einem Viertel gefüllt sein, aus Sicherheitsgründen. Beschädigungen oder technische Mängel sollten dokumentiert und vor der Übergabe protokolliert werden, um spätere Streitigkeiten zu vermeiden.

Verschiffungspapiere korrekt vorbereiten und Fristen einhalten
Neben den offiziellen Dokumenten sind oft auch Einreichfristen der Reedereien zu beachten. Das Cut-off-Datum – also der letzte Zeitpunkt zur Anlieferung des Fahrzeugs im Hafen – sollte nicht verpasst werden. Einige Häfen verlangen zusätzlich eine Voranmeldung über digitale Plattformen. Fehler oder Versäumnisse in diesem Schritt können kostenintensive Konsequenzen nach sich ziehen.


Zoll und Einfuhrbestimmungen in den USA: Keine bösen Überraschungen erleben

Was beim US-Zoll zählt: Regeln für Privatpersonen und Unternehmen
Die US-Zollbehörde (U.S. Customs and Border Protection) nimmt es genau. Für Privatpersonen gelten teils andere Anforderungen als für Unternehmen. Während ein Tourist ein Fahrzeug temporär zollfrei einführen kann, müssen gewerbliche Exporteure sämtliche Importabgaben zahlen. Ein Importer of Record muss benannt werden, der die Verantwortung für die Verzollung übernimmt.

Wichtige Unterschiede zwischen temporärer Einfuhr und permanentem Import
Bei einer temporären Einfuhr – z. B. für Shows oder Rallyes – gelten Ausnahmeregelungen. Das Fahrzeug muss nach einem festgelegten Zeitraum wieder ausgeführt werden. Beim dauerhaften Import ist die Registrierung beim Department of Transportation (DOT) und ggf. bei der Environmental Protection Agency (EPA) erforderlich. Hier entscheidet sich, ob das Fahrzeug überhaupt für den US-Markt zugelassen werden kann.

Steuern, Gebühren und Abgasvorschriften – das solltest du im Blick behalten
Je nach Fahrzeugtyp und -wert fallen Importsteuern, sogenannte Import Duties, an. Auch lokale Hafengebühren oder Lagerkosten können anfallen. Kritisch sind die Emissionsstandards der EPA: Fahrzeuge, die diese nicht erfüllen, erhalten keine Zulassung in den USA. Es lohnt sich daher, im Vorfeld zu prüfen, ob das Modell mit US-Regularien konform ist – sonst droht im schlimmsten Fall die Rückführung auf eigene Kosten.


Ablauf der RoRo-Verschiffung in die USA: Vom Hafen bis zur Übergabe

Auswahl des richtigen Abgangshafens und passenden Zielhafens in den USA
In Europa zählen Hamburg, Bremerhaven, Antwerpen und Zeebrugge zu den wichtigsten RoRo-Abgangshäfen. Auf US-Seite sind Häfen wie Baltimore, Brunswick, Jacksonville oder Galveston beliebte Ziele. Je nach Zielregion innerhalb der USA sollte der Hafen strategisch gewählt werden, um Anschlusskosten für Inlandslogistik gering zu halten.

So läuft der Prozess im Hafen ab: Check-in, Verladung und Tracking
Nach Anlieferung wird das Fahrzeug in der Regel auf einem Terminal geparkt. Dort erfolgt die technische Annahme sowie die Foto-Dokumentation des Zustands. Anschließend wird es von geschultem Personal auf das Schiff gefahren und fachgerecht gesichert. Viele Reedereien bieten ein Tracking-System an, mit dem der Fortschritt der Verschiffung online nachverfolgt werden kann.

Was nach der Ankunft passiert: Zollfreigabe, Abholung oder Weitertransport
Am Zielhafen angekommen, erfolgt zunächst die Zollfreigabe. Hierfür müssen alle Unterlagen vollständig vorliegen. Sobald das Fahrzeug freigegeben ist, kann es abgeholt oder an einen anderen Ort weitertransportiert werden – entweder durch den Importeur selbst oder durch einen lokalen Spediteur. Einige Anbieter bieten sogar einen Door-to-Door-Service bis zur gewünschten Adresse in den USA an.


Tipps für einen reibungslosen Ablauf und Kosteneffizienz

Wie du den richtigen Anbieter für deine Verschiffung findest
Erfahrung, Transparenz und Flexibilität sind entscheidend. Ein guter Anbieter kennt nicht nur die Abläufe, sondern bietet auch individuelle Beratung. Bewertungen, Referenzen und ein klar strukturiertes Angebot geben Aufschluss über Seriosität. Besonders wichtig: deutschsprachiger Support bei komplexen Vorgängen.

Kostenfallen vermeiden: Auf diese versteckten Gebühren achten
Nicht immer sind alle Leistungen im Angebotspreis enthalten. Zusätzliche Kosten können für Lagerung, Terminalhandling, Zollabwicklung oder Transportversicherung anfallen. Auch Zuschläge für Übergrößen, Eilabfertigung oder Wochenendanlieferung sind nicht unüblich. Ein transparenter Kostenvoranschlag sollte alle potenziellen Gebühren auflisten.

Warum eine frühzeitige Planung bares Geld spart und Stress reduziert
Frühbucher profitieren nicht nur von besseren Preisen, sondern auch von größerer Planbarkeit. Gerade bei saisonal hohem Transportvolumen – etwa im Frühjahr oder Herbst – sind RoRo-Kapazitäten schnell ausgebucht. Wer frühzeitig plant, sichert sich nicht nur einen Platz auf dem Schiff, sondern vermeidet auch Hektik und unnötige Zusatzkosten.


Fazit

Die RoRo Verschiffung nach USA ist eine zuverlässige und effiziente Methode, um Fahrzeuge über den Atlantik zu transportieren. Wer die Anforderungen kennt, die Formalitäten sorgfältig vorbereitet und auf einen erfahrenen Partner setzt, kann die logistischen Herausforderungen souverän meistern. Mit kluger Planung und einem wachsamen Blick auf Details wird der Export nicht nur einfacher, sondern auch kosteneffizient.

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