Flat-Rack-Abmessungen & Gewichtslimits 2025: Die komplette Übersicht

Oktober 14, 2025
Lesezeit: 5 minutes

Flat-Rack-Container sind die erste Wahl, wenn Maschinen, Bauteile oder Fahrzeuge in Länge, Breite oder Höhe über Standardmaße hinausgehen. Wer Übergrößen sicher, regelkonform und mit verlässlichen Laufzeiten verschiffen will, braucht präzise Daten zu Abmessungen und Gewichtslimits – und ein Grundverständnis der relevanten Normen. In diesem Leitfaden zu flatrack dimensions für 2025 finden Sie alle wichtigen Maße, typische Nutzlasten, Praxisregeln für die Gewichtsverteilung sowie eine Checkliste für die Projektplanung.


Was ist ein Flat Rack – und wofür eignet es sich?

Ein Flat-Rack-Container ist ein Plattformcontainer ohne Seitenwände und ohne Dach, meist mit festen oder klappbaren Stirnwänden. Dadurch lassen sich überbreite, überhohe oder besonders schwere Güter laden, die in einen Standard-Boxcontainer (Dry Van) nicht hineinpassen. Typische Einsatzfälle:

  • Baumaschinen, Landmaschinen, Industrieanlagen
  • Fahrzeuge/Tractor Units ohne Auflieger, Boote/Yachten, Tanks
  • Modulare Bauelemente, Stahlträger, Transformatoren

Vorteile: Maximale Breiten-/Höhenfreiheit, punktgenaue Ladungssicherung, Kran- oder Seitenbeladung möglich.
Beachtung: Exponierte Ladung (Witterung, Seegang), detaillierter Sicherungs- und Stauplan erforderlich, mögliche OOG-Zuschläge (Out-of-Gauge).


Normen, Ratings & Rechtliches: Was die Zahlen bedeuten

  • ISO 668:2020 legt die Außenmaße, Toleranzen und Ratings (max. Bruttomasse, „R“) von ISO-Containern fest. Die Serien-1-Container haben eine einheitliche Breite von 2.438 mm; übliche Längen sind 20 ft (6.058 mm) und 40 ft (12.192 mm). Das ISO-Rating ist in der Regel bis 36.000 kg spezifiziert – höhere Werte sind zulässig, sofern der Container entsprechend getestet und gekennzeichnet ist.
  • CSC-Plakette (Container Safety Convention): Jedes im internationalen Verkehr eingesetzte Equipment muss eine gültige CSC-Safety-Plate tragen. Darauf finden Sie u. a. das zulässige Bruttogewicht, Testdaten und Prüfvermerke.
  • Handling & Sicherung: Methoden zur Handhabung, zum Heben und zur Sicherung regelt u. a. ISO 3874 (Hinweise für betriebssicheren Umschlag).

Wichtig: Das zulässige Bruttogewicht (MGW/Rating) ist nicht gleich der möglichen Nutzlast – Tare (Leergewicht) und Sicherungsmaterial gehen ab. Zusätzlich können konzentrierte Lasten und Stapel-/Punktlastgrenzen den effektiven Wert deutlich reduzieren. Reedereiangaben haben Vorrang.


Standard flatrack dimensions 2025: 20′ & 40′ im Überblick

Die folgenden typischen Maße stammen aus aktuellen Reedereiangaben (Beispiel: Hapag-Lloyd). Je nach Hersteller/Serie sind Abweichungen möglich – prüfen Sie stets die Equipment-Spezifikation der eingesetzten Linie.

Tabelle 1: Typische Flat-Rack-Maße & Gewichte (2025)

Parameter20′ Flat Rack (typisch)40′ Flat Rack (typisch)Quelle
Innenlänge (zwischen Stirnwänden)ca. 5,64 mca. 11,65 mHapag-Lloyd 20′ FR, Hapag-Lloyd 40′ FR/Platform
Breite am Boden/Deck2,44 m2,35 ms. o.
Breite (engste Stelle, zwischen Eckpfosten)ca. 2,19–2,21 mca. 2,24–2,25 ms. o.
Nutzbare Höhe unter Stirnrahmenca. 2,23 mca. 2,26 ms. o.
Bodenhöhe (Bauhöhe Rahmen)~0,37 m~0,65 ms. o.
Max. Bruttomasse (Rating, R)bis 45.000 kg (linienabhängig)bis 55.000 kg (linienabhängig)s. o.; ISO 668 erlaubt höhere Ratings mit Kennzeichnung
Typische Nutzlastbis ~42.100 kgbis ~49.100 kgs. o.

Tabellenbeschreibung (Alt-Text): Tabelle zeigt gängige Innenmaße (Länge, Breite, Höhe) und typische Gewichtsgrenzen (Brutto/Nutzlast) für 20′ und 40′ Flat-Rack-Container nach Reedereiangaben 2025.

Hinweis: ISO 668 definiert u. a. Außenmaße (20′: 6.058 × 2.438 × ~2.591 mm; 40′: 12.192 × 2.438 × ~2.591/2.896 mm). Die Innenmaße variieren je nach Bauart und sind nicht in ISO 668, sondern in den Hersteller-/Reedereidatenblättern maßgeblich dokumentiert (siehe ISO-Hinweis zu internen Dimensionen).


Gewichtslimits richtig lesen: Nutzlast, Punktlast & Verteilung

1) Brutto vs. Nutzlast

  • Rating (R/MGW): maximal zulässige Bruttomasse (Container + Ladung + Sicherung + Zubehör)
  • Tare: Leergewicht des Flat Racks
  • Payload (Nutzlast): MGW – Tare – Sicherungsmaterial

2) Gleichmäßig vs. konzentriert

Die zulässige Flächenlast ist höher als punktuelle Konzentratlasten (z. B. unter Raupenketten, Maschinenfüßen). Nutzen Sie Verteiler (Hartholz/Schwellen, Stahlplatten), um Kräfte in die Längs- und Querträger einzuleiten.

3) Schwerpunkt (COG) & Längsverteilung

Reedereien verlangen häufig die Angabe des Schwerpunkts (x/y/z). Positionieren Sie schwere Komponenten mittig/längsnah über tragfähigen Querträgern; vermeiden Sie Überlasten an Stirnrahmen oder überhängende Lasten ohne Abstützung.

4) Lashing-Punkte & Reibung

Flat Racks bieten Laschpunkte mit definierten LC-Werten. Berechnen Sie die erforderliche Anzahl der Zurrmittel (Nieder-/Direktzurrung) auf Basis von Beschleunigungsfaktoren See/Handling. Reedereivorgaben (z. B. Mindestanzahl, Winkel, Vorspannkraft) sind bindend.

5) Recht & Dokumentation

Die CSC-Plakette muss gültig sein; Sicherung/Handling folgen u. a. ISO 3874-Grundsätzen. Prüfen Sie zusätzlich lokale Straßen-/Brückenlimits für Vor-/Nachläufe.


Breite, Höhe, Länge: Was ist „OOG“ – und was geht wirklich?

  • Breite: Über 2,44 m (Deckbreite) bis oft >3,5 m möglich, abhängig von Terminal, Schiffstyp und Stauplatz.
  • Höhe: Last darf über den Stirnrahmen hinaus ragen; beachten Sie darunterliegende Decksstrukturen, Greiferfreiheit und Nachlaufbeschränkungen.
  • Länge: Überstände vorn/hinten sind zulässig, aber sorgfältig abzustützen und zu sichern.
  • Praxis: Jede OOG-Sendung ist einzelfallbezogen – Maße millimetergenau angeben, Zeichnung/Fotos mitschicken, Freigaben der Reederei abstimmen.

Checkliste: So planen Sie Ihre Flat-Rack-Verschiffung

Messdaten & Unterlagen

  • Exakte L × B × H (cm), Bruttogewicht, COG (Skizze mit Bezug zum Flat-Rack-Nullpunkt)
  • Fotos/Zeichnungen, Ladepunkte, Hebeösen, zulässige Anschlagmittel
  • Anforderungen an Wetter-/Transportschutz (Folie, Haube, Holzverkleidung)

Sicherung & Stauplan

  • Zurrkonzept (Nieder-/Direktzurrung, Anzahl/BGW/LC der Gurte/Ketten, Winkel)
  • Unterleghölzer/Trägerplatten, Antirutschmatten, Kantenschutz
  • Kran-/Staplerplanung, Anschlagmittel, Haken-/Schäkelgrößen

Operative Freigaben

  • Reederei-Equipment (20′/40′, feste oder klappbare Stirnwände) bestätigen
  • OOG-Approval inkl. Stauposition (unter/auf Deck) einholen
  • VGM melden, Terminal Cut-Off prüfen

Transit & Routing

  • Abfahrten/Ankünfte vergleichen: Fahrpläne in Echtzeit
  • Vor-/Nachlaufprüfungen (Routen, Brückenhöhen, Genehmigungen)

Kostenhinweis: Konkrete Preise hängen von Maßen, Gewicht, Relation, Saison und OOG-Zuschlägen ab. Fordern Sie ein persönliches Angebot an – pauschale Preisangaben sind hier nicht sinnvoll.


Mini-Tabelle: Schnell-Check Messpunkte (für Anfrageformulare)

MesspunktBeschreibungTipp
Gesamtlängeinkl. evtl. Überstände/AnbautenImmer maximalen Wert angeben
Gesamtbreitebreiteste Stelle inkl. Armaturen/ReifenSeitliche Abdeckungen berücksichtigen
Gesamthöheab Oberkante Deck bis höchster PunktKranhaken/Ösen mitmessen
BruttogewichtLadung inkl. Zubehör/VerpackungWiegen statt schätzen
COG (x/y/z)Schwerpunkt relativ zur vorderen linken EckeSkizze beilegen
Hebepunktezulässige Anschlag-/AnhebepunkteHerstellerhandbuch prüfen

Tabellenbeschreibung (Alt-Text): Übersicht der wichtigsten Messpunkte mit Beschreibung und Praxistipp, um Flat-Rack-Anfragen vollständig und korrekt zu übermitteln.


Häufige Fehler – und wie Sie sie vermeiden

  1. „MGW = Nutzlast“ verwechseln: Tare & Sicherungsmaterial abziehen.
  2. Punktlasten unterschätzen: Last verteilen, unterbauen, Hersteller zulässige Aufstandsflächen prüfen.
  3. Zu wenig Laschmittel: Reedereivorgaben zu Anzahl/Winkel/LC beachten; Reserve einplanen.
  4. Unklare Maße: Millimeter statt „circa“, breiteste/höchste Stelle angeben.
  5. Fehlender OOG-Approval: OOG-Freigabe und Stauposition vorab sichern.
  6. Wetter-/Salzschutz vergessen: Schutzhauben, Folien, ggf. Kistenverkleidung.
  7. Dokumente unvollständig: VGM, Packliste, Zeichnung, Fotos, COG immer beilegen.

Weiterführend: Wann Flat Rack wirklich Sinn ergibt

Sie schwanken zwischen RoRo, Standard-Container und Flat Rack? Unser Leitfaden hilft bei der Abwägung: Flat Rack vs. Container: Wann lohnt sich was?


FAQ: Flat-Rack-Abmessungen & Gewichte 2025

Welche Maße hat ein 20′ Flat Rack?

Typische Innenlänge ca. 5,64 m; Breite am Deck 2,44 m; engste Innenbreite zwischen Pfosten ca. 2,19–2,21 m; nutzbare Höhe unter dem Stirnrahmen ca. 2,23 m. Die genauen Werte variieren je nach Equipment; maßgeblich ist das Datenblatt der Reederei (z. B. Hapag-Lloyd).

Welche Maße hat ein 40′ Flat Rack?

Innenlänge ca. 11,65 m; Breite am Deck ~2,35 m; innen zwischen Pfosten ~2,24–2,25 m; nutzbare Höhe ~2,26 m (linienabhängig).

Wie hoch sind die Gewichtslimits?

ISO 668 sieht 36.000 kg als Standard-Rating vor; viele Flat Racks sind höher geratet (z. B. 20′ bis 45.000 kg, 40′ bis 55.000 kg), wenn getestet/markiert. Entscheidend sind die CSC-Plakette und die Reederei-Spezifikation. Nutzlast = MGW – Tare – Sicherungsmaterial.

Wie viel Übermaß (OOG) ist erlaubt?

Überbreite >2,44 m, Überhöhe über Stirnrahmen und Überlänge sind möglich, aber genehmigungs- und staupositionsabhängig (oft on-deck) und mit Zuschlägen verbunden.

Brauche ich einen Kran?

Für die meisten Flat-Rack-Ladungen ja (Kran/Reachstacker). Beladung von der Seite ist möglich; planen Sie Anschlagmittel, Hubpunkte und ausreichend Umschlagzeit ein.

Welche Angaben verlangt die Reederei?

Exakte flatrack dimensions (L × B × H), Bruttogewicht, COG (mit Skizze), Fotos, Lashing-Plan, gewünschtes Equipment (20′/40′, feste/klappbare Stirnwände) und gewünschtes Abfahrtsfenster (Fahrpläne prüfen).

Wo finde ich offizielle Maßgrundlagen?

Die grundlegenden Dimensionen und Ratings sind in ISO 668 beschrieben; Detailmaße (Innenmaße, LC-Werte etc.) entnehmen Sie dem Datenblatt der Reederei bzw. dem Containerhersteller (z. B. Hapag-Lloyd-Spezifikationen).


Fazit

Flat Racks sind die logistische Lösung, wenn Breite, Höhe oder Gewicht den Rahmen von Standardcontainern sprengen. Wer Maße millimetergenau erfasst, Gewichtslimits korrekt interpretiert und Ladungssicherung professionell plant, reduziert Risiken, Kosten und Verzögerungen – insbesondere bei OOG-Sendungen. Prüfen Sie Abfahrtsoptionen über die Fahrpläne und vergleichen Sie Methoden mit Flat Rack vs. Container: Wann lohnt sich was?. Für konkrete Kosten braucht es ein individuelles Angebot auf Basis Ihrer echten Projektmaße.


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